Hilfe von ehemaligen Schülern


Der Corona Virus hat uns mit aller Wucht getroffen. Nicht nur uns Europäer, sondern auch 1,3 Mrd. Inder.

Der Lockdown hat einen gewaltigen Einfluss auf alle Städte Indiens. Vor allem Kalkutta mit ca18 Mio. Einwohnern.

Tagelöhner, Gelegensheitsarbeiter und Handlanger des täglichen Lebens sind die, die es am härtesten trifft. Von der Hand in den Mund. Keine Rücklagen und kleinste Budgets. Mit dem heute verdienten Geld, kaufen sie für ihre Familien das Essen für den Abend.

Man kann sich vorstellen, was diese Abriegelung mit den Nahrungsmitteln in den Familien macht. Keine staatliche Unterstützung oder sonstige Hilfestellung vom Staat gegenüber seinen Bürgern.

Schon immer sind rund 7.000 Menschen am Tag an Hungertod in Indien gestorben. Darunter 3.000 Kinder und das war vor dem Coronavirus.

Persönlich fällt es mir sehr schwer zu überlegen, wie sich die Zahlen in den nächsten Wochen entwickeln werden. Besonders wenn es nur 1 Euro pro Tag braucht, um jemanden in Indien eine Mahlzeit zu beschaffen.

Carlton und Heather Rixon und ihr Team setzen täglich ihre Gesundheit aufs Spiel, um gekochtes Essen und rationierte Lebensmittel an die Ärmsten bereitzustellen und zu verteilen.

Unterstützt werden Carlton und Heather von den bereits erwachsenen Kindern aus der Lord Jesus School. Schulabgänger die schon in ihren Berufen und Geschäften gearbeitet haben und nun plötzlich auch ohne Arbeit da stehen. Ende März fragte ich an, wie die Situation in Indien sei und da kam alles hoch.

Die Hoffnungslosigkeit, die Armut, das Hungern.

Meine Freundin Maria Fritz aus Bad Säckingen und ich schlossen uns erneut zusammen und informierten unseren Freundeskreis über die aktuelle Situation in Kalkutta. Das Ziel ist ein enormes Hilfspaket, damit für 500 Familien in Kalkutta ein regelmäßiges Mittagessen gekocht und verteilt werden kann.

Razia (OP mit Lippen- Kiefer- Gaumenspalte) die mit ihrer Familie und 200 weiteren Menschen unter der Brücke lebt, wird wöchentlich mit Essen und Seife versorgt. Es ist eine großartige Initiative die von „unsern“ Indern ausgeht und über die Grenzen schwappt.

Aber das bedeutendste für mich ist, dass „unsere“ Kinder die nun erwachsen sind, Verantwortung für andere übernehmen. Das zeigt mir, dass „unsere“ Lord Jesus School in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet hat. Es wurde nicht nur Bildung in Wort und Schrift vermittelt, sondern auch durch die Vorbildfunktion der Lehrer und des Direktors Carlton Rixon weitere wichtige Werte der Nächstenliebe weitergegeben und gelebt.


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Gangnapur, 80 Kilometer nördlich von Kalkutta